Zuckersucht

So entgehen Sie der süßen Droge

Er ist der Stoff, der schon Babys ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Schulkindern den Start in den Ernst des Lebens erleichtert. Und viele Erwachsene nach ihm greifen lässt, wann immer die Laune in den Keller zu gehen droht: Zucker. Satte 36 Kilogramm vertilgt der deutsche Durchschnittsbürger davon im Jahr. Und das ist deutlich zu viel – nämlich auf den Tag gerechnet mehr als das Vierfache dessen, was die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt.

Großes Suchtpotenzial
Wie hinterhältig uns Zucker dick und krank machen kann, unterstreicht metabolicSlim in seinen Therapiezentren von Anfang an. Denn auf das Konto eines zu hohen Konsums gehen nicht nur Übergewicht und damit Gebrechen wie Fettleibigkeit, Herz-Kreislaufstörungen oder Diabetes. Zucker macht darüber hinaus regelrecht süchtig, weil er im Gehirn – etwa durch den Ausstoß von Dopamin – die gleichen Aktivitätsmuster wie harte Drogen erzeugt. Warum das so ist? Weil Süßes in den unzähligen harten Jahren der Evolution immer ein Zeichen dafür war, dass etwas kalorienreich und nicht giftig ist – ein seltenes Geschenk. Ein inneres Alarmsignal zur Warnung vor Überdosen hatte sich nie entwickelt, der Mensch ist heute ohne biologisches Schutzschild gegen die Allgegenwart von billigem kohlenhydratreichem Essen.

Überall ist Zucker
Ein weiterer Grund für unsere Zuckergier ist seine Eigenschaft, direkt ins Blut zu gelangen, während Fette, Proteine oder komplexe Kohlenhydrate erst umgewandelt werden müssen. Der Glukosespiegel schießt in die Höhe, das zur Hilfe gerufene Insulin lässt ihn wieder sinken – und der Hunger auf Süßes ist wieder zurück. Die Folge: Wer Zucker isst, will mehr davon. Ist es da ein Wunder, dass Lebensmittelhersteller den Stoff in möglichst viele Produkte mischen?

Genau dies ist das Hinterhältige am Zucker unserer Zeit: Er tritt nicht nur als Lolli oder Schokokeks in Erscheinung, sondern versteckt sich praktisch in allen verarbeiteten, meist gar nicht als süß erkannten Lebensmitteln – von Wurst, Frischkäse und geräuchertem Lachs bis zu Brot, Tiefkühlpizza oder Salzstangen. Nachdem man vor 30 Jahren das Fett an den Pranger gestellt hatte, sprang Zucker als Geschmacksträger ein. Mit fatalen Folgen: Würde er in modernen Lebensmitteln fehlen, schmeckten sie nur noch nach Pappe.

Ebenso verhält es sich mit Softdrinks wie etwa Cola, in der pro halbem Liter elf Stück Würfelzucker stecken. Und Fruchtsäfte sind keine Alternative. Im Gegenteil: Nicht nur, dass ein halber Liter Apfelsaft auf die gleiche Zuckermenge kommt wie Cola; es handelt sich dabei auch noch um Fruktose, die fast nur in der Leber abgebaut wird – und in der Folge dort zu Fettansammlungen führt.

Finger weg von Zuckerersatz
Aber es gibt ja Light-Produkte mit Süßungsmitteln. Sind sie die Lösung? „Ganz sicher nicht“, sagt die Ökotrophologin Edith Kasparzak vom ernährungswissenschaftlichen Beirat der Kölner metabolicSlim-Studios. „Der Körper merkt, dass Ersatzstoffe wie Aspartam, Saccharin oder Sucralose die Süße nur vorgaukeln und reagiert darauf mit einem gestörten Stoffwechsel. Die Folgen sind eine schlechtere Verwertung der Nährstoffe und ein Heißhunger, der die Menschen eher zu- statt abnehmen lässt.“ Das Erschreckende: Die Deutschen greifen immer häufiger zu solchen Produkten, wie die aktuelle Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse konstatiert: Während 2013 nur 20 Prozent gern Light-Artikel kauften, sind es heute 26 Prozent.

Selbst kochen, Kontrolle zurückgewinnen
Zucker in der Wurst, gesundheitsschädliche Fruchtsäfte, Diät-Produkte, die dick machen: In welcher Welt leben wir eigentlich? In einer ziemlich verwirrenden. metabolicSlim hilft sie zu entschlüsseln und die permanente Zuckergefahr zu bannen. Was unter anderem heißt, dass die Teilnehmer selber kochen und so stets die Kontrolle über die Inhaltsstoffe haben.

Das macht nicht nur Spaß und ist weniger aufwendig, als viele glauben. Es bringt auch den differenzierten Geschmack zurück, den jahrelanges Zuckerbombardement fast immer ruiniert. Wenn die übertriebene Süße von heute auf morgen wegfällt, ist das natürlich zunächst ungewohnt – alles schmeckt so, als fehle etwas. Doch die Entwöhnung gelingt bereits in wenigen Tagen.

Natürliche Aromen
Allein der Verzicht auf Cola und Co. macht bald wieder sensibel für verschollene Geschmacksnuancen. Nach und nach erobert sich die Zunge alle jene natürlichen Aromen zurück, die frische, echte, von der Lebensmittelindustrie unangetastete Zutaten offenbaren. Es ist eine Entdeckungsreise, die zuweilen kurios wirken kann. Etwa dann, wenn man herausfindet, dass modische Apfelzüchtungen in Wahrheit nur noch pappsüß schmecken und sonst nach nichts. Süße, so viel steht für metabolicSlim-Kunden schnell fest, kann Aroma nicht ersetzen. 

Auf diese Weise kommt es im Lauf einer Therapie häufig zu dem, was man als Übergewichtiger nie für möglich hielt: Zuckersüßes schmeckt plötzlich nicht mehr lecker, sondern wird regelrecht als unangenehm wahrgenommen. Ganz im Gegensatz zur neuen, endlich abgespeckten Figur.

matt | 09/10/2020